16 Jahre nach der letzten Teilnahme an einer Deutschen Jugendmeisterschaft hat sich am vergangenen Wochenende wieder eine Volleyballnachwuchsmannschaft des TuS Bersenbrück für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert. Völlig überraschend schaltete die männliche U16 in der heimischen Sporthalle des Gymnasiums bei den Nordwestdeutschen Meisterschaften den Titelverteidiger haushohen Favoriten Oldenburger TB aus. Zwar ging das Finale gegen VSG Hannover mit 1:2 verloren, doch auch der Vizemeister fährt im Mai zur Deutschen nach Friedrichshafen. Genau hier fand auch der letzte Auftritt einer Bersenbrücker Mannschaft bei den Deutschen Meisterschaften 2001 statt.

 

Mädels und Jungs aus der U12 als Einlaufkids

 

Passend zum 50.jährigen Jubiläum präsentierte sich die Volleyballabteilung des TuS als große Familie. Aus allen Mannschaften gab es Helfer für die Ausrichtung der Nordwestdeutschen Meisterschaft. Zwei Tage lang kämpften die zehn stärksten Nachwuchsteams aus Niedersachsen und Bremen um den Titel des Nordwestdeutschen Meisters und um die beiden Teilnehmer für die Deutschen Titelkämpfe.

 

Stolz präsentierten die Jungvolleyballer das Jubiläumsshirt.

 

ob groß ob klein - beim TuS packten alle mit an!

 

In der Vorrunde konnte sich der TuS zunächst gegen Rethen und Stelle klar mit jeweils 2:0 Sätzen durchsetzen. Deutlich mehr Spannung versprachen die beiden nachfolgenden Spiele gegen den Meister des Bezirks Braunschweig, die DJK Kolping Northeim, sowie gegen den Abo-Titelträger der vergangenen Jahre und Meister Weser-Ems, den Oldenburger TB. Mit diesen beiden Teams ging es um die beiden begehrten Plätze fürs Halbfinale.

 

Spiel gegen Stelle (25:9, 25:8)

 

Spiel gegen Rethen (25:17, 25:19)

 

Spiel gegen Northeim (25:21, 25:15)

 

Gegen Northeim tat sich der TuS zunächst schwer. Das Spiel war lange ausgeglichen, bis schließlich der TuS etwas zulegte und mit 25:21 den ersten Durchgang für sich entschied. Im zweiten Satz war dann beim 25:15 relativ schnell alles klar. Auch gegen Oldenburg fand der TuS zunächst nicht ins Spiel. In den letzten Jahren spielte der TuS sehr häufig gegen den OTB und verlor dabei jedes Mal. So auch im ersten Durchgang mit 20:25. Doch diesmal sollte alles anders werden. Statt sich mit dem zweiten Platz zu begnügen, glänzte der TuS nun mit druckvollen Aufschlägen und unzähligen Blockpunkten. Zuspieler Kevin Klein und Außenangreifer Jonathan König wuchsen immer mehr über sich hinaus. Robert Merkel und Daniel Reim machten einige sehenswerte Punkte im Angriff und Germain Feldscher und Kasibek Zumataev wussten ihre körperlichen Vorteile gut einzusetzen. Der TuS führte im gesamten zweiten Durchgang und gewann schließlich verdient mit 25:22. Die Sensation wurde dann im dritten Durchgang perfekt. Mit 7:0 ging der TuS in Führung und die Tribüne bebte. Bei 8:3 wurden die Seiten gewechselt, doch der TuS machte dort weiter, wo er aufgehört hatte und erarbeitete sich so den ersten Matchball, der auch gleich zum 15:10 Erfolg genutzt wurde. Was für eine Vorstellung des TuS, der damit als Gruppenerster ins Halbfinale einzog.

 

Spiel gegen Oldenburg (20:25, 25:22, 15:10)

 

Dort ging es am Sonntagmorgen gegen das Volleyballinternat aus Braunschweig. Das die Jungs von Trainer Michael Rehkamp mit Druck umgehen können, hatten sie am Vortag klar unter Beweis gestellt und auch jetzt zeigten sie eine sehr starke Vorstellung. Mit 25:14 und 25:15 ließen sie nichts anbrennen und zogen verdient ins Finale ein. 

 

Halbfinale gegen Braunschweig (25:14, 25:15)

 

Dort wartete die VSG Hannover, eine Spielgemeinschaft aus Bremen und Hannover. Mit viel Geld wird dort seit einigen Jahren ein Nachwuchskonzept betrieben. Aufgrund der großen Auswahl an Spielern stellte die VSG die homogenste Mannschaft im Turnier. Im Halbfinale besiegten auch sie den Titelträger Oldenburger TB (2:0) und gingen als klarer Favorit ins Finale. Dieser Favoritenrolle wurden sie zunächst auch gerecht. Mit 25:14 verlief der erste Durchgang sehr einseitig.

 

Der TuS gab sich jedoch noch nicht geschlagen. Michael Rehkamp puschte seine Jungs noch einmal mit den passenden Worten und mit einem Blitzstart überraschten sie die Gäste. Schnell hatten sie die vollbesetzte Tribüne hinter sich. Wie gegen Oldenburg führten sie auch gegen Hannover über die gesamte Spielzeit im zweiten Durchgang und gewannen diesen mit 25:22.

 

Hannover konnte allerdings im dritten Durchgang das Spiel wieder ausgeglichen gestalten und zum Ende sogar noch zulegen.

 

Fand die passenden Worte für seine Jungs: Trainer Michael Rehkamp

 

Mit 11:15 unterlag der TuS schließlich, doch auch als Vizemeister wurden die Spieler gebührend gefeiert. Die Enttäuschung, dass die nächste Sensation nur denkbar knapp verpasst wurde, war schnell verflogen.

 

Michael Grewing und Vereinsvorsitzender Paul Fleddermann führten souverän durch die Veranstaltung.

 

16 Jahre lang war der TuS nicht mehr bei einer Deutschen Jugendmeisterschaft vertreten. Mit dem Zusammenschluss einiger Vereine zu Leistungszentren konnte der TuS mit seinen Eigengewächsen nicht mehr in der absoluten Spitze mithalten. Umso beeindruckender ist der Gewinn der Vizemeisterschaft und die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft in Friedrichshafen zu bewerten. Es ist die insgesamt 37 Teilnahme des TuS in der 50jährigen Vereinsgeschichte.